Rückblick 10 Jahre Kaiserberghof

 

Die Familie Stütz arbeitet auf ihrem Kaiserberghof im Einklang mit der Natur. Es wird auf chemische Helferlein verzichtet und dadurch der Natur die Chance gegeben durch Artenvielfalt ein kleines Biotop zu schaffen. In dieser Balance zwischen den Bedürfnissen des Menschen und der Natur braucht es keine Bio- oder Tierwohl-Labels, sondern nur die Rückbesinnung auf Werte und handwerkliche Traditionen. Die Ernte erfolgt größtenteils noch mit der Hände Arbeit und handgeführten Maschinen, ohne Einsatz von großen, modernen Erntemaschinen. Die Hinterwälder Rinder können, sobald es das Wetter zulässt auf der Weide grasen und verweilen. Im Winter sind die Tiere in einem Laufstall und werden mit Heu gefüttert. Es wird auf jede Art von Hormonzugabe oder Silage aus Monokulturen verzichtet. Viele Kälber konnten den Sommer auf den Bergwiesen bereits genießen.

Mit teilweise großem Wohlwollen haben die angrenzenden Nachbarn die Aktivitäten beobachtet und unterstützt. Für das angenehme Miteinander ist die Familie Stütz sehr dankbar. Sie haben Ihr Flächen teils unentgeltlich zur Pflege oder als Pachtgrundstücke zur Verfügung gestellt. Von Familien, die den Pflegeaufwand nicht mehr leistbar oder lohnenswert angesehen haben, wurden Ihre Parzellen verkauft. So konnten in den letzten 10 Jahren, fortlaufend verschiedene angrenzende, auch steile Weideflächen und Streuobstwiesen dazugewonnen und die Fläche rund um den Kaiserberghof deutlich vergrößert werden. Diese mussten teilweise in mühevoller Handarbeit von dornigem Gebüsch befreit werden. Die verwilderten Flächen waren weder Wald noch Grünflache und boten keinen nennenswerten Mehrwert für Flora und Fauna. Durch das Pflanzen von Obstbäumen wurde auch der Streuobstwiesencharakter auf dem Kaiserberghof erhalten bzw. erweitert. 

Auch der Wald aus altem Familienbesitz erfordert mit den aktuell herrschenden Trockenperioden und dem Borkenkäferbefall großen Pflegeaufwand. Es wird immer zweifelhafter ob an der Südhanglage ein Erhalt der Waldflächen auf lange Sicht möglich ist. Trotzdem stellt sich die Familie Stütz auch dieser Herausforderung und versucht durch stetige vorsichtige Maßnahmen den noch vorhandenen Fichtenbestand zu bewahren. Durch die Mitgliedschaft im Landschaftserhaltungsverbandes des Ostalbkreises erhofft sich die Familie Stütz neue Inspirationen für die Zukunft unseres Naturparadieses. Insgesamt ist es für die Familie Stütz und ihre Helfer eine große Freude zu sehen, was mit viel Leidenschaft und mühevoller, schweißtreibender Arbeit für den Landschafts- und Artenschutz getan werden kann. Der Lohn ist für alle Mithelfenden eine Ansiedlung von vielen verschiedenen Kräutern und Blumenwiesen, seltenen Eidechsenarten, Fledermäusen und eine lebhafte Vogelwelt nach getaner Arbeit beobachten zu können.